Musik-Business
verfasst von OLJO-Team

Preiserhöhungsschock bei Musicload: Viele Downloads kosten plötzlich 1,49 Euro

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Nach einer Phase niedriger Preise für Einzeldownloads hat das Musicload Eignerunternehmen Deutsche Telekom den Preishammer rausgeholt. 31 der Top 100 meistverkauften Einzeldownloads kosten bei Musicload plötzlich abstrus teure 1,49 €. Nur 4 kosten 0,99 €, einer 0,79€, einer 1,19€ sowie für 64 der aktuellen Musicload Top 100 werden 1,29 € verlangt. Der Durschnittspreis den Musicload für die 100 aktuellen Tophits verlangt klettert damit auf stolze 1,35 €. Noch vor vier Wochen betrug dieser Wert nur 1,14 €. Die Preissteigerung im Monatsvergleich beträgt saftige 18%. Eine irgendwie geartete Leistungsverbesserung geht mit der Preissteigerung allerdings nicht einher. Wir kritisieren diese nicht begründbare Preispolitik als kontraproduktiv und schädlich für die Entwicklung des deutschen Musikdownloadmarktes.
 

Warum Musicload meint sich eine solche Preisanhebung leisten zu können, das ist uns nicht bekannt. Wie gewöhnlich werden Preiserhöhungen einfach stickum gemacht, ohne dass darüber Begründungen herausgegeben werden. Nicht bekannt ist ebenso, ob Musicload die Preise aus eigenem Antrieb so exorbitant angehoben hat, oder ob nicht am Ende die Musikindustrie hinter den Preiserhöhungen steht.
Wir beobachten schon seit vielen Monaten deutlich steigende Durchschnittspreise für Einzeldownloads (Tracks) in Deutschland (und natürlcih auch im Ausland).
 
Nachdem wir zunächst angenommen hatten Zielmarke der Musikindustrie in Deutschland wären 1,29€ je Einzeldownload, kommt man nun nicht umhin zu vermuten, dass die neue Zielmarke tatsächlich 1,49 € sein soll. Da kann man dann endgültig nur noch den Kopf darüber schütteln. Bei einem Preis je Download à 1,49 € könnte Musicload seinen Laden auch direkt dicht machen, denn bei diesem Preis sind Einzeldownloads kaum noch preiswerter als Maxi CDs, die 3 Titel enthalten. Auch ist es so, dass große Konkurrenten von Musicload sich NOCH mit deutlich geringeren Preisen je Download positionieren. Bei iTunes kosten die aktuellen Top 100 Einzeldownloads im Schnitt 1,21 €, bei Media Markt MP3 nur 0,95 €, bei Saturn MP3 0,985 €. Bei Amazon MP3 haben wir heute einen Durschnittspreis von 0,98 € ermittelt.
 
Für uns gibt es damit keinerlei logische Erklärung, warum überhaupt noch jemand bei Musicload einen Musik Download kaufen sollte, der um bis zu 50% teurer ist, als bei den günstigeren deutschen Anbietern. Man darf dabei nicht vergessen, dass bis auf iTunes alle deutschen Musikdownloadshops technisch gesehen fast genau die gleichen Produkte verkaufen. Musicload bietet sine MP3 Musikdateien in 320kbps Qualität an, die anderen großen deutschen Musikdownloadshops verkaufen ihre Downloads in 256Kbps (Amazon MP3 unterschreitet des öfteren diese Qualität leicht, da dieser Shop mit ‚variablen‘ Bitraten arbeitet). iTunes Musikdownloads werden als AAC Dateien in einer Qualität von 256Kbps verkauft. Anders als MP3 Dateien sind die iTunes AAC Dateien nur auf iTunes kompatiblen Geräten (iPod, iPad, iPhone und eine kleine Zahl nicht Apple Musikplayer) abspielbar.
Für das menschliche Gehör ist ein Unterschied von 200 auf 320 Kbps allerdings erwiesenermaßen so gut wie nicht heraushörbar. Der winzig kleine Qualitätsunterschied kann auf keinen Fall einen Preisabstand von aktuell bis zu 0,50 € begründen.
 
Wir empfehlen daher ganz dringend vor jedem! Kauf eines Musikdownloads die Preise der verschiedenen deutschen Anbieter untereinander zu vergleichen und zwar sowohl bei Einzeldownloads, als auch bei Albumdownloads. Aktuell ist der Amazon Downloadshop unsere 1A Empfehlung!
 
Vergleicht man die Musicload Preise international bekommt man vielleicht schon einen bitter schmeckenden Vorgeschmack darauf was eigentlich geplant ist. Bie Musicload.ch zum Beispiel kosten alle Einzeldownloads mittlerweile 1,95 SFR. Das entspricht einem Durchschnittspreis von sagenhaften 1,50 €. Der Marktanteil von Musicload in der Schweiz ist entsprechend gering. Sollten die Preise dereinst deutlich über 2 SFR steigen kann die schweizer Musicload Niederlassung dicht gemacht werden. Bei musicload.at liegen die Preise im Schnitt erst bei 1,24 €. In Österreich hat Musicload allerdings einen sogar noch geringeren Marktanteil, als in der Schweiz. Zu Information:
Die Marktbedeutung der Musicloadshops im Vergleich:
musicload.de: Platz 1.049 der meistbesuchten .de Websites
musicload.ch: Platz 10.317 der meistbesuchten .ch Websites
musicload.at: Platz 11.152 der meistbesuchten .at Websites
zum Vergleich: oljo.de Platz 9.409 der meistbesuchten .de Websites.
Musicload.de erreichte übrigens im Monat Januar 2011 die geringste Besucherzahl innerhalb der letzten 24 Monate. Das lässt zwar keinen direkten Umkehrschluss auf die Verkaufszahlen zu, wahrscheinlich ist aber, dass die Kaufintensität je Besucher nicht nennenswert zugenommen hat.

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Dietmar
Dietmar
7. Februar 2011 23:15

Hallo liebes Oljo-Team!

Wenn doch jetzt die Preiserhöhung bei Musicload statt findet, dann werden nach meine Meinung die Downlaods zurück gehen, weil sich die meisten denken, lade ich den Song runter oder nicht und so erreichen sie auch nichts, höhstens eher das Gegenteil und ich glaube nicht das es noch viele mit machen würden und ich glaube das ich auch ein Teil damit Recht haben werde.

Einen schönen Abend noch.

LG
Dietmar

oli
oli
7. Februar 2011 20:15

Gaga kann es kaum noch erwarten, deshalb:
„BORN THIS WAY“ erscheint bereits am Freitag 11.02. in den USA!!!
Noch 4 Tage!

Chris Kleiner
Chris Kleiner
6. Februar 2011 18:24

Ich versteh eine Sache nicht.. Wieso muss es so teuer sein.. Es müsst ein Preis sen der die illigalität aufhebt so das die leute sich sagen hey.. Cool lieber kauf ich mir den Track als ihn irgendwo runterzuladen.. Ich bin dafür das wir Singles für 10-15 Cent verkaufen!! Das würe ein riesen Boom auslösen und die illigalität sehr minimieren!!! Ausserdem sollten sich die grossen Majors mal mehr Gedanken drüber machen wie man anders an Geld kommt als über Die Alben und Singleverkäufe.. Wir leben im Zeitalter des Internets!!!

Peek
Peek
5. Februar 2011 22:03

Lena ist doch immer für eine Überraschung gut.
Satellite acapella gesungen bei der „Goldenen Kamara“, top!

Christian
Christian
5. Februar 2011 20:27

Ich denke die Preiserhöhung liegt eventuell daran, dass bereits in den USA die Musik Download Markt am Stagnieren ist und auch hier zu Lande scheinbar das Wachstum am schrumpfen ist.
Natürlich ist es keine Rechtfertigung für so eine Preiserhöhung, aber aus Unternehmenssicht gut vorstellbar.

oli
oli
5. Februar 2011 19:20

Die USA kann’s kaum noch erwarten: In gut einer Woche, am 13.02., veröffentlicht Lady Gaga ihre 1. Single „Born This Way“ aus dem gleichnamigen Album (ab Ende Mai im Handel)!
Experten rechnen mit zahlreichen Rekorden, u. a. Tagesrekord, Wochenrekord, Monatsrekord, Jahresrekord und vielleicht der Hit des Jahrzehnts!
Mit über 2 Millionen Verkäufen allein in den USA wird in der 1. Woche gerechnet!

Deutschi
Deutschi
5. Februar 2011 15:35

Hallo liebes Oljo-Team,

bei amazon kosten ja einige EPs interessanterweise auch 1,49€. Kann es sein, dass musicload daran interessiert ist, die Einzeltrack- zu EP-Käufern machen zu wollen?? Ansonsten gibt es keinen erkennbaren Sinn für diese Preisanhebung!

Die variablen Bitraten bei amazon mp3 sind keine geringere Qualität, sondern sparen nur Platz auf der Festplatte, wenn man ‚Stille‘ in den Musiktracks mit geringeren Bitraten verarbeitet. Nach denselben Prinzip arbeitet ja auch die Software audiograbber, bei der Umwandlung von Daten auf CD in mp3 auf dem PC.

Die acc-Dateien von iTunes sind z.T. mehr als doppelt so groß in Byte als die amazon mp3-Dateien, ohne bessere Qualität. Mit speziellen Konvertern kann man die acc auch in mp3 umwandeln und damit auf jedem Gerät abspielen. Ist natürlich ziemlich nervig!

Schöne Grüße
Deutschi