Single Charts Deutschland. Woche 36. Prognose des Wochenergebnisses:
Bei als Download meistverkauften Songs wird ‚Astronaut‚ von Sido & Andreas Bourani mit 41 TSD verkauften Donwloads Rang 1 belegen. 39,4 TSD wird ‚Lieblingsmensch‚ von Namika erreichen. Robin Schulz wird mit ‚Sugar‚ auf 34,9 TSD Verkäufe kommen.
Beim Single Charts Wochenergebnis der Musikindustrie liefern sich diese 3 Titel bzw. eigentlich nur 2 Titel ein relativ scharfes Rennen um Platz 1:
Sido ‚Astronaut‘: 41 TSD * 1,29€ (Preis) = 52,9 TSD Sales Wertungspunkte + 8 TSD Wertungspunkte durch Streaming + 1,5 TSD Wertungspunkte CD Verkauf (Schätzung) = 62,4
Namika ‚Lieblingsmensch‘: 39,4 * 1,29 = 50,83 TSD + 7,4 TSD Streaming + 2,5 TSD CD = 60,73
Robin Schulz ‚Sugar‘: 34,9 *1,29 = 45,02 TSD + 11,1 Streaming + 1,0 TSD CD = 57,12
Hierbei ist allerdings immer noch zu ermittlen wie genau das Streaming in die Musikindustriewertung eigentlich eingeht. Offiziell gilt: 100 Streams werden gewertet wie 1 Verkauf. Unbekannt jedoch ist, zu welchem PREIS d.h. Eurowert dieser Verkauf denn gewertet wird. Das spielt in dieser Woche aber keine Rolle. Zu beachten ist, dass Namika recht gute CD Abverkäufe hatte. Da wir den Streaming Anteil nur noch standardisiert berechnen können ist unklar wie hoch die Zahl der Premium User ist, die ‚Astronaut‘ tatsächlich gestreamt haben. ‚Lieblingsmensch‘ könnte prozentual einen leicht höheren Anteil an Premium User Streams haben, als Astronaut. Es gibt daher eine rund 35% Wahrscheinlichkeit, dass Namika vielleicht doch hauchdünne vor Sido auf der 1 der Musikindustriewertung landen wird. Sugar ist gemäß unserer Daten nach auf jeden Fall Platz 1 los.
Den Platz 4 (höchster Neueinstieg der Woche) sowohl bei den Verkaufszahlen, als auch in der Musikindustriewertung wird Justin Bieber mit seiner neuen Single belegen. Im englischsprachigen Ausland ist dieser Titel erwartungsgemäß deutlich erfolgreicher, als in Deutschland. Hier bei uns stellen wir bereits einen raschen Verkaufszahlenverfall fest. Gebremst wird der aber in der Musikindustriewertung durch die Streamingwertung (insbesonders muss hier Spotify beachtet werden). Hier muss dringend festgehalten werden, dass der Titel für unseren Geschmack manipulativ stark beim Streaming-Marktführer Spotify gepusht wurde/wird. Bekanntlich ist Justin Bieber mit etwa 3% Anteil Mit-Eigentümer von Spotify. Bei Deezer Deutschland läuft der Bieber Titel im Vergleich erschreckend schwach…Wir hegen in diesem Falle einen Verdacht der Wettbewerbsverzerrung der direkt in den manipulativen Bereich hereinreicht. Das müsste eigentlich VOR der Erstellung der Musikindustriecharts untersucht werden. Wobei wohl der Nachweis sehr schwierig werden dürfte. Auf jeden Fall halten wir die ‚Vorgaukelung von Popularität‘ für weniger interessant. Auch Dauerplayback eines Songs von Fans ‚für die Charts‘ kann es ja wohl nicht sein…Insgesamt ist das zwar alles kein Drama, aber es kommt uns doch recht ’sauer hoch‘ dabei.
Wir beobachten sowieso schon seit geraumer Zeit die Entwicklungen bei Spotify mit allerhöchstem Argwohn. Die weitgehend totale Machtübernahme dieses Dienstes durch die großen Musikkonzerne gibt uns Anlass zur Besorgnis, vor allem was die ‚Echtheit‘ der dortigen Charts betrifft (die wiederum wachsenden Einfluss auf die sogenannten offiziellen Charts haben).
Hochgradig störend ist dort auch, dass alle wichtigen Playlisten (auch die Suche nach Playlisten und deren Präsentation) in der Hand entweder von Spotify selbst, oder in der Hand von Musikindustrieunternehmen sind (Digster = Universal Music, Filtr = Sony Music, Topsify = Warner Music und deren Genre-Playlisten, sowie Playlisten der jeweiligen Töchter-Label). Wichtige Anteilseigner von Spotify sind die 3 großen Musikkonzerne…
Hier muss beachtet werden, dass Playlisten mit mehr als wenigen Tausend Followern bereits zu abstrusen Preisen bei Spotify für den Playlisten-Inhaber kostenpflichtig sind. Das kostet richtig Asche und fängt bei 5000€ erst an. (für 5 bis 10 TSD Follower). Von Privaten erstellte Playlisten für einen größeren Kreis an Unsern sind somit unmöglich, da diese Privaten bei Spotify (anders als z.B. bei Youtube) ja gar keine Einnahmemöglichkeiten haben und somit die Gebühren für eine populäre Playlist nicht aufbringen können. Spotify ist offensichtlich endgültig zu einem reinem Vehikel der Musikindustriekonzerne geworden. In diesem Zusammenhang bedeutsam ist auch die weitgehende Abschaltung der Spotify Charts und der weiterführenden Informationen dazu. Da wurde schon vor Monaten der Stecker gezogen. Fragen wir uns natürlich ‚Warum‘? Was soll verheimlicht werden?
Bieber hat es in fast allen Märkten geschafft: von null auf 1 (allererste Nummer 1 in USA – NUMMER 1 UK auch dort seine erste Nummer 1. Da Where are u now auch wieder Top Ten ist hat er zeitgleich gar zwei Hits in den Top Ten. Neben Taylor Swift 46 Chart Entries bis zur 1 hat Justin Bieber erst mit der 47. Chart Entry in den Hot 100 Single den Sprung auf die 1 geschafft in den USA.
The Weeknd hatte mit 450.000 die zweitbeste Chart Woche USA nach Drake.