Musik-Business
verfasst von OLJO-Team

OLJO deckt auf: Hitbeeinflussung durch Musikindustrie am Beispiel Wiley

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Interessantes bezüglich geschmacksbeeinflussendem Marketing der Musikindustrie: Wie Wearing My Rolex des britischen Hip Hoppers Wiley in Großbritannien u.a. zum Hit gemacht wurde…

Scheinbar eine gewichtige Rolle bei der Popularisierung dieses Songs in England sind Aktivitäten der Website bebo.com. Bebo kennst du nicht? Bebo ist eine vor allem in Großbritannien vielbesuchte Social Networking Website (11. meistbesuchte Website Englands), vergleichbar z.b. mit StudiVZ, oder myspace.

Über Bebo wurde das ‚offizielle‘ Video von Wearing My Rolex durch Einbindung auf zahlreichen stark besuchten Seiten dieser Website in die britischen Youtube Musik Chartliste gebracht. Über 320.000 Promo Abspielungen wurden so in einem verhältnismäßig kurzen Zeitraum generiert. Die Zahl der Aufrufe reichte locker für einen Platz 1 in der Tages und Wochenchart der britischen Youtube-Musikliste aus. Es handelte sich dabei aber nicht um von Usern tatsächlich gewünschte Abspielungen, sondern um sogenannte Autoplay-Abspielungen. Autoplay bedeutet, dass ein Youtubevideo automatisch bei Aufruf einer Seite gestartet wird. Solche Abspielungen zählt Youtube als besuchergenerierter Kontakt und werden dementsprechend als Visits gezählt, in Wirklichkeit sind das aber nur ‚unechte‘ Visits.

Nachprüfen kannst du es hier. klicke einfach auf Statistiken& Daten.
Mittlerweile sind die in den Links aufgeführten Seiten sogenannte nicht mehr existente ‚Geisterseiten‘. Aber sie existierten mal, sonst gäbe es die Links bei Youtube nicht.

Jetzt wirst Du natürlich fragen, warum sollte die Website Bebo ausgerechnet diesen Song von Wiley durch technische Maßnahmen fördern? Darauf gibt es eine recht einfache Antwort.
Bebo.com ist eine Website, die zu 100% vom Unternehmen AOL übernommen wurde. AOL wiederum ist im Besitz des US Medienimperiums Time Warner. Zu wem hat wohl Time Warner anscheinend beste Beziehungen? Richtig: zur Warner Music Group (WMG). (bis 2004 war WMG Teil des Time Warner Konzerns).
Wenig überraschen dürfte natürlich jetzt, dass Wiley ein Künstler ist, der bei der britischen Niederlassung der Warner Music Group unter Vertrag steht.

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