Musik-Business
verfasst von OLJO-Team

VEVO wird bald in Deutschland antreten, aber ohne Youtube Einbettung

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Wie gestern bekannt wurde (Bericht der Financial Times, der aber wegen Kostensperre nicht verlinkbar ist), hat VEVO, ein Dachportal der internationalen Musikkonzerne für die Musikvideo-Verbreitung, mit der GEMA einen Lizensierungsdeal abgeschlossen. Nicht direkt am Lizenz Deal beteiligt ist der VEVO Partner Youtube. Allerdings besitzt Youtube einen 7% Anteil an VEVO. Youtube ist somit zumindest als VEVO Mitbesitzer am GEMA Deal indirekt beteiligt.
Mit dem Deal ist die Vorraussetzung dafür gegeben, dass VEVO in Deutschland Aktivitäten starten kann. Einzelheiten des Deals wurde keine verlautbart (logisch wenn die berüchtigte GEMA Clique die Finger mit im Spiel hat).

Da der Deal nur zwischen VEVO und der GEMA abgeschlossen wurde, werden bei Youtube eingebettete VEVO Musikvideos deutschen Youtubenutzern weiter per ‚Ätschi-Bätsch Meldung‘ vollumfänglich vorenthalten.
VEVO wird augenscheinlich einen Stand-Alone Start ohne Youtube (oder einen anderen Partner) in Deutschland wagen und damit direkter Konkurrent zu Myvideo, Clipfish, VIVA/MTV, Tape TV und anderen werden.
Man darf sich das dann wohl so vorstellen, dass deutsche Besucher der VEVO Website zu de.vevo.com weitergeleitet werden und dann dort bestimmte Musikvideos des VEVO Repertoires anschauen ‚dürfen‘. Wir sind uns jetzt schon sehr sicher, dass auf keinen Fall alle VEVO Videos zu jeder Zeit für deutsche Augen sichtbar sein werden. Sperrknöpfchendrücken bleibt…
Info:
Die Webadresse vevo.de ist für VEVO nicht verfügbar, denn ein in Kiel ansässiger Domainnamen-Sammler besitzt die Rechte an vevo.de. Bis jetzt sieht es nicht danach aus, als ob VEVO die Webadresse vevo.de erworben hat.

Wir gehen extrem stark davon aus, dass VEVO für deutsche Nutzer, wie erwähnt, auf keinen Fall das Komplettprogramm der auf seinen Servern vorhandenen Musikvideos freischalten wird. Etwas Gegenteiliges würde uns sehr arg wundern und würde auch der bisherigen biestigen Sperrpolitik der Industrie widersprechen.
Vor allem sehr aktuelle amerikanische und britische, aber auch aktuelle andere ausländische Musikvideos (Kanada, Australien, Europa, Lateinamerika, Südafrika, Südkorea, Japan usw) (von Künstlern mit VEVO Kanal) werden Deutsche wohl nicht zu Gesicht bekommen.
Ob VEVO Videos für Dritte (also z.B. OLJO) per Einbettung iwie nutzbar sein werden ist zur Stunde unbekannt. Wir befürchten, dass Fremdeinbettung von VEVO unerwüscht sein wird (Drittparteien Fremdeinbettung mag die Industrie eigentlich ja sowieso nicht besonders).
Unbekannt ist zudem auch, wann denn VEVO seine Deutschland-Aktivitäten konkret starten wird. Da VEVO laut der für gewöhnlich gut informierten Zeitung Financial Times mit der GEMA einen Deal unter Dach und Fach gebracht hat, kann das aber eigentlich nicht mehr allzu lange dauern. Wir tippen auf 1 bis 3 Monate.

Vevo=Myvideo=Clipfish=Viva=Tape?
Frage ist natürlich sowieso, ob man als deutscher Internetnutzer eine deutsche Ausgabe von VEVO überhaupt benötigt, wenn es dort nur das an abgespecktem Musikvideo-Repertoire zu sehen gibt, was es bei Myvideo, Clipfish, MTV, Viva und Konsorten ohnehin schon in mehrfacher deckungsgleicher Ausgabe gibt. Videos nicht freizuschalten ist im Endergebnis für den User das Gleiche, als wenn man die Videos per Geotargeting bei Youtube blockt…Die Interessen der 2500er GEMA Clique, die sich die Taschen mit leicht verdientem Geld auf Kosten anderer füllen will, interessieren den User ja nicht…
VEVO selbst wirbt mit exklusiven Deutschland Premieren. Da sind wir schon ‚mega gespannt‘ (*lach*) was das für ‚alte Kamellen‘ aus den USA und England sein werden, die uns dann als ‚exklusive Premieren‘ vorgesetzt werden.

Ohne einen merklichen Aktualitätsvorsprung und einem breiteren Angebot, als bei den deutschen Videohostern, sowie natürlich einer teuren Werbekampagne wird es für VEVO unserer Ansicht nach auf dem deutschem Markt eine sehr holprige Sache werden. Ob die RTL Gruppe und die Pro7/Sat1 Gruppe TV Werbespots von VEVO auf ihren Fernsehkanälen laufen lassen werden? (RTL gehört Clipfish, Pro7/Sat1 gehört Myvideo)…ins Knie werden die sich nicht unbedingt schiessen, oder? Was ist Deine Meinung dazu?

Probleme könnte es für Myvideo, Clipfish und Co. womöglich schon bald nach dem VEVO Deutschland-Start geben. VEVO ist ja mehrheitlich im Besitz der 3 großen Musikkonzerne. Warum sollten die Musikkonzerne die Werbeeinnahmen, die ihre Musikvideos im Netz erbringen können mit Myvideo und Clipfish ‚teilen‘, wenn sie die Werbeeinnahmen zu 100% für sich einsacken können? Warum sollten die Konzerne Video-Premieren z.B. deutscher Künstler, bei Myvideo und/oder Clipfish zeigen, wenn sie die bei ihrem eigenen Videohoster zeigen können?

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